Advent, Advent, ein Asylantenheim brennt

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Der folgende Text stammt aus dem Jahr 2015. Damals ging gerade das Bild von einem ertrunkenen Jungen durch die Medien, der an der türkischen Küste gefunden wurde:

Advent, Advent, ein Asylantenheim brennt,
erst eins, dann zwei, dann drei dann vier,
nicht nur in Sachsen, sondern auch hier.
Es ist ein Hass entsprungen aus einer Wurzel zart,
erst heimlich und leise, dann laut gesungen,
verachtend, verletzend und hart.
Inzwischen darf jeder seinen Dreck verbreiten,
der online ist und tippen kann,
sicher, man versucht auch einzuschreiten,
doch hast du einen erwischt, fangen zehn andere an.

Moralisch korrekt und mit reinem Gewissen,
so wollten wir diese Tage genießen.
Doch auch mit Bio-Ente und Fairtrade-Kaffee
kann es mir ganz schön die Freude vermiesen,
was ich da in den Medien seh':
Ein holder Knabe mit dunklem Haar
liegt tot am Strand von Akyalar.
Auch elf andere werden tot geborgen,
"Darf ich mich da noch um den Braten sorgen?"
Wie würde Jesus feiern in diesen Tagen,
was würde er raten, was würde er sagen?

Ich denke, Jesus würde ein Fass aufmachen,
würde Weihnachten feiern, singen und lachen
und zwar bei denen, die in diesem Land fremd sind,
die vielleicht noch gar nichts wissen vom Kind,
das geboren wurde, um sie mit Gott zu versöhnen.
Mitten hinein in das Stöhnen um diese schlimme Zeit
würde er aufstehen, losgehen, Zeichen setzen,
und dort, wo andere hetzen und Ängste schüren,
wo man versucht, die Leute zu verführen,
da würde Jesus Liebe bringen in Worten und Taten
und ich bin mir sicher, er würde uns Folgendes raten:

"Herbei, o Ihr Gläubigen, fröhlich triumphieret!
Lasst Euch die Freude bitte nicht nehmen, nur gieret
nicht nach dem perfekten Fest und dem Lichterglanz.
Macht Euch kein schlechtes Gewissen, aber auch keine Illusionen,
es wird sich nicht lohnen, das Dunkel zu verdrängen,
es ist immer noch da, auch nach Rotkohl und Gans.
Ich bin gekommen, um diese Welt zu erlösen, um sie aus Sünde zu befreien.
Und inmitten all dem Bösen kann es heute Weihnachten sein,
wenn ein Mensch umkehrt, sich öffnet für meine Kraft,
wenn mein Geist in ihm neues Leben schafft.
Darum zeigt es den Menschen, lasst es sie spüren und hören:
'Jesus ist kommen, der König der Ehren!'".

© Volker Halfmann im Dezember 2015

Nicht schon wieder Advent!

Predigt zu Offenbarung 1, 12-18

Als Kind war für mich die Adventszeit etwas ganz besonderes. Heute, als Erwachsener, ist sie für mich ein Graus: überfüllte Innenstädte, glühweinbeseelte Männer und „Last Christmas“ im Radio – entsetzlich!

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Der christlichen Kirche geht es vielleicht ähnlich. Auch sie ist erwachsen geworden und hat nicht mehr so richtig Bock auf den Advent.

Aber was bedeutet „Advent“ denn eigentlich und wer ist es, auf den die Kirche wartet? Zur Predigt geht es hier…